Tipps für Osteoporose-Patienten
Nach aktuellen wissenschaftlichen Standards und von Medizinern geprüftOsteoporose-Patienten können viel tun, um das Fortschreiten der Krankheit hinauszuzögern. Dabei sind keine komplizierten Dinge gefragt; ganz alltägliche Hilfestellungen reichen völlig aus. Neben dem „Sichern“ der Wohnung, um Stürze zu vermeiden, zählen auch Sport und die richtige Ernährung zu diesen Tipps.
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Alltagstipps bei Osteoporose
Das alltägliche Leben bietet zahlreiche Möglichkeiten, etwas für die Knochengesundheit zu tun und damit Osteoporose vorzubeugen. Wer die nachfolgenden Tipps beachtet, hat schon einen großen Schritt getan.
Das richtige Training: Kraft und Balance
Bei Osteoporose hat regelmäßige Bewegung eine zentrale Bedeutung: Die körperliche Aktivität sendet wichtige Impulse an den Knochen und zusätzlich lassen sich mit speziellen Osteoporose-Übungen die Muskelkraft und die Koordination gezielt trainieren. Letzteres ist vor allem wichtig, um das Risiko für Stürze zu reduzieren – denn die ziehen bei Osteoporose oftmals einen Knochenbruch nach sich.
Die richtige Ernährung: wichtige Knochennährstoffe
Bei Osteoporose ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung von besonderer Bedeutung. Speziell die ausreichende Zufuhr der Knochennährstoffe Calcium und Vitamin D zählt zu den wichtigen Maßnahmen der Basistherapie. Der Knochenbaustein Calcium ist z. B. in Milch und Milchprodukten enthalten. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene beträgt 1000 mg. Vitamin D fungiert als Partner für Calcium: Es fördert zum Beispiel die Calciumaufnahme aus dem Darm und unterstützt den Einbau von Calcium in den Knochen.
Vitamin D ist nur in wenigen Lebensmitteln in bedeutenden Mengen enthalten − daher spielt die körpereigene Vitamin D-Bildung, die nur unter Einwirkung von Sonnenlicht erfolgt, eine zentrale Rolle. Leider ist die Sonneneinstrahlung in unseren Breitengraden vor allem in der kalten Jahreszeit häufig nicht ausreichend.
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Risikofaktoren meiden: Nikotin und Co.
Nicht umsonst gilt Nikotin als „Knochenräuber“: Bis heute ist zwar noch nicht vollständig erforscht, wie genau Nikotin den Knochen schädigt − klar ist jedoch, dass das Zellgift die Knochengesundheit empfindlich beeinträchtigen kann. Ein Grund mehr, auf den Glimmstängel zu verzichten – das gilt insbesondere für Menschen, die bereits an Osteoporose erkrankt sind.
Wer an Knochenschwund leidet, sollte außerdem auch auf eine wirksame Sturzprophylaxe achten. Denn Stürze haben bei Erkrankten häufig Knochenbrüche zur Folge, die nicht nur schmerzhaft sind, sondern auch die Mobilität empfindlich beeinträchtigen können.
Konkret heißt das: Stolperfallen in der Wohnung entfernen, Sehstärke regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls Gehhilfen einsetzen.
Beim Arzt: Medikamente überprüfen lassen
Einige Arzneimittel können Nebenwirkungen haben, die sich bei Osteoporose besonders ungünstig auswirken. Dabei spielen knochenschädigende Effekte (zum Beispiel bei Kortison in Tablettenform) oder sturzfördernde Wirkungen (zum Beispiel bei Antidepressiva) eine wichtige Rolle.
Falls Sie regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, sollten Sie diese gemeinsam mit Ihrem Arzt auf eventuelle Nebenwirkungen überprüfen. Unter Umständen kann ein Wechsel auf einen anderen Wirkstoff sinnvoll sein. Setzen Sie Medikamente, die Ihnen Ihr Arzt verordnet hat, niemals eigenmächtig ab.
Sonne tanken – für die körpereigene Vitamin D-Produktion
Vitamin D3 ist das einzige Vitamin, das der Körper mithilfe von Sonnenlicht selbst produzieren kann. Allerdings muss dafür eine ausreichende Menge UV-Strahlung auf die Haut einwirken. Daher wird empfohlen, sich möglichst täglich mindestens eine halbe Stunde im Freien zu bewegen und ausreichend große Hautpartien von der Sonne küssen zu lassen.
Vorsicht: Dabei sollte der Sonnenschutz nicht außer Acht gelassen werden!
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Tipps zur Sturzprophylaxe
Stürze können für Osteoporose-Patienten eine große Gefahr darstellen, da ihre Knochen leichter brechen als bei gesunden Menschen. Neben dem Training der Koordinationsfähigkeiten ist es dabei auch wichtig, Sturzfallen in der gewohnten Umgebung (Wohnung, Arbeitsplatz) ausfindig zu machen und zu beseitigen.
Koordination und Balance trainieren
Zur Vermeidung von Stürzen spielt regelmäßige Bewegung eine zentrale Rolle. Auf diese Weise lassen sich Koordinationsfähigkeit und Balance gut trainieren. Speziell der Balancereflex ist zum Beispiel wichtig, um ein Stolpern noch rechtzeitig abfangen zu können und so Schlimmeres zu vermeiden.
Für Osteoporose-Patienten wird auch ein Funktionstraining durch entsprechend ausgebildete Trainer angeboten: Bei diesem speziellen Training werden zum Beispiel Gleichgewicht und Muskelkraft gezielt geschult. Ihr Arzt oder Ihre Krankenkasse können Ihnen dazu weiterführende Informationen geben.
Sturzprävention in den eigenen vier Wänden
Eine kurze Unaufmerksamkeit und schon ist es passiert! Teppichecken, lose herumliegende Kabel und ungünstig aufgestellte Möbel zählen zu den häufigsten Stolperfallen in den eigenen vier Wänden.
Um Stürze zu vermeiden, sollten solche Gefahrenquellen entfernt werden. Gehen Sie dazu – am besten in Begleitung – alle Zimmer ab (auch den Flur!) − und verbannen Sie Kabelsalat und Co. aus Ihrer Wohnung. Ein prüfender Blick auf die Lichtverhältnisse ist ebenfalls wichtig – denn eine schlechte Beleuchtung ist eine weitere häufige Ursache für Stürze. Wer in Bad und WC für mehr Sicherheit sorgen will, kann spezielle Haltegriffe montieren lassen.
Brillen-Check: Sehstärke regelmäßig überprüfen lassen
Wer nicht gut sieht, muss sich nicht wundern, dass er Stolperfallen nicht rechtzeitig erkennt. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle der Sehstärke eine zentrale Maßnahme in Sachen Sturzprophylaxe –egal, ob Brillenträger oder nicht. So kann ein Nachlassen der Sehleistung frühzeitig erkannt und durch Anpassung der Brillenstärke ausgeglichen werden.
Sturzprophylaxe: Feste Schuhe und geeignete Kleidung
Bei offenen Pantoffeln oder zu großen Straßenschuhen ist das Risiko für einen Sturz erhöht. Achten Sie daher auf geeignetes Schuhwerk, das gut sitzt und bevorzugen Sie geschlossene Hausschuhe, aus denen man nicht so leicht „herausschlappt“.
Nicht vergessen: Auch lose Schnürsenkel können eine Gefahr darstellen. Das Gleiche gilt für zu lange Hosen oder Röcke – gerade bei älteren Personen, die schon einige Zentimeter an Körpergröße verloren haben, ist das keine Seltenheit.
Gehhilfen: Gehstock und Co. können Stürze vermeiden
Rutschige Wege durch Herbstlaub, Regen oder Schnee sind besonders gefährlich, wenn man ohnehin schon unsicher zu Fuß ist. Gerade ältere Menschen sollten sich daher über geeignete Hilfsmittel informieren. Ein Gehstock (in passender Größe!) oder ein Rollator sorgen für mehr Sicherheit beim Gehen und Stehen. Für Jung und Alt gilt: Beim Treppensteigen sollte man sich grundsätzlich am Geländer festhalten.