Verstauchung (Distorsion): starke Überdehnung von Bändern und Sehnen
Nach aktuellen wissenschaftlichen Standards und von Medizinern geprüftDie Verstauchung (medizinischer Fachbegriff „Distorsion“) tritt besonders häufig bei Ballsportarten wie Fußball oder Tennis auf, da Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke hier stark belastet werden. Außerdem besteht vor allem beim Fußball auch die Möglichkeit einer Verletzung durch Fremdeinwirkung, zum Beispiel bei einem Foul.
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Definition
Wie entsteht eine Verstauchung?
Wenn ein Gelenk kurzfristig über das normale Bewegungsausmaß hinaus überdehnt wird, kommt es zu Schädigungen der Bandansätze, des betroffenen Nervengewebes sowie der Blutgefäße. Meist sind Knie- und Sprunggelenke betroffen, aber auch die Handgelenke sind anfällig für Verstauchungsverletzungen.
Ursachen und Risikofaktoren
Schmerzhafte Verstauchungen können viele Ursachen haben
Die häufigste Ursache für Verstauchungen sind plötzliche Beschleunigungen und Abstopp-Bewegungen. Dabei kann es leicht zu Überdehnungen im Kapsel- und Bandapparat des Gelenks kommen. Diese Überdehnung ruft teils starke Schmerzen hervor und zwingt den verletzten Sportler zum Abbruch. Wird das Gelenk bewegt, nehmen die Schmerzen zu. Außerdem bildet sich in der Regel schnell eine sichtbare Schwellung und ein Bluterguss (Hämatom).
Aktive und passive Einflussfaktoren
Die Verstauchung passiert zum einen durch eine aktive Bewegung, zum Beispiel durch ein Umknicken mit dem Fuß beim Laufen. Zum anderen entsteht sie als passive Verletzung durch Fremdeinwirkung.
Beispiel: Ein Stürmer möchte aufs Tor schießen, im letzten Moment geht der gegnerische Verteidiger dazwischen und grätscht ihm in die Beine. Das Bein des Stürmers wird dadurch unnatürlich nach hinten oder zur Seite gedehnt und eine Verletzung des Kniegelenks kann die Folge sein.
Risikofaktoren für eine Verstauchung
Wie bei vielen Sportverletzungen begünstigt eine unzureichende Aufwärmphase, dass es zu einer Verstauchung kommt. Mangelnde Konzentration und ein allgemein schlechter Trainingszustand sind weitere ausschlaggebende Faktoren für eine Distorsion.
Auch die Art der Bewegung spielt eine große Rolle: Gleichförmige Bewegungen wie etwa beim Laufen oder Radfahren haben ein geringes Potenzial für Verstauchungen, Sportarten mit sich häufig ändernden Bewegungsabläufen (zum Beispiel Tennis, Volleyball, Squash) bergen jedoch ein hohes Risiko.
Behandlung
Was hilft bei einer Verstauchung? Behandlung von Distorsionen anhand des PECH-Schemas
Eine Faustregel, die jeder Sportler bei einer Distorsion kennen sollte: das PECH-System. Es umfasst die wichtigsten Sofortmaßnahmen nach Sportverletzungen wie Verstauchungen, Zerrung, Prellungen, Muskelfaserrissen und Bänderrissen. PECH steht für Pause, Eis, Compression und Hochlagern:
Pause einlegen: Nach einer Verletzung sollte die körperliche Aktivität sofort eingestellt werden. Es bringt nichts, die Zähne zusammenzubeißen und weiterzumachen. Im Gegenteil: Weitere Belastung kann die Verstauchung noch verschlimmern.
Eis auflegen: Kälte verengt die Blutgefäße. Durch Kühlen kann das Ausmaß von Blutergüssen und Schwellungen bei Verstauchungen vermindert werden. Niemals Eis direkt auf die Haut auflegen, weil es so zu Erfrierungen kommen kann. Besser geeignet sind Eiswürfel, die in ein Tuch eingepackt werden, oder auch Kältesprays.
Compression: Bei Verstauchungen kann durch einen festen Verband verhindert werden, dass sich die Blutung ausbreitet. Wenn verfügbar, kann auch ein Schmerzgel angewendet werden. Als pflanzliche Alternative hat sich Arnika-Creme bewährt.
Hochlagern: Wird das von einer Verstauchung betroffene Körperteil hochgelagert, reduziert sich hier die Blutzufuhr. Auch mit dieser Maßnahme kann man einer Schwellung entgegenwirken.