Aufbau unserer Gelenke
Nach aktuellen wissenschaftlichen Standards und von Medizinern geprüftIm menschlichen Körper gibt es mehr als 300 Gelenke – von großen Gelenken wie etwa der Hüfte bis hin zu den kleinen Finger- und Zehengelenken. Sie spielen eine wichtige Rolle, ermöglichen sie uns doch Beweglichkeit und Fortbewegung.
Echte und unechte Gelenke
Gelenke werden in die sogenannten echten und unechten Gelenke unterteilt. Unechte Gelenke zeichnen sich dadurch aus, dass zwei Knochen über ein „Füllmaterial“ (Knorpel oder Bindegewebe) miteinander verbunden sind. Im Gegensatz zu echten Gelenken ist die Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt. Ein Beispiel für ein unechtes Gelenk sind die Bandscheiben.
Bei einem echten Gelenk ist zwischen den beiden Knochen ein Gelenkspalt vorhanden. Die Gelenkflächen sind von einer schützenden Knorpelmasse überzogen. Das Gelenk wird von der Gelenkkapsel umhüllt. Diese besteht aus der äußeren Schicht, der Membrana fibrosa, und der Kapselinnenschicht, die als Membrana synovialis bezeichnet wird. Letztere sondert die sogenannte Synovialflüssigkeit ab, die zum einen
den Knorpel mit Nährstoffen versorgt
und zum anderen für die Gleitfähigkeit im Gelenk zuständig ist.
Die Innenschicht der Kapsel kann (unter anderem durch Überlastung) so sehr strapaziert werden, dass eine schmerzhafte Gelenkschleimhautentzündung und als Folge ein Gelenkerguss entsteht. Für die Stabilität der Gelenke sorgen außerdem Bänder, Sehnen und Muskeln, die auch die seitliche Führung steuern.
Diverse Gelenkarten ermöglichen unterschiedliche Bewegungsabläufe
Warum können wir das Knie lediglich nach vorne und hinten bewegen, das ganze Bein aber in alle Richtungen strecken? Das liegt an den verschiedenen Gelenkarten, mit denen der Körper ausgestattet ist. Sie regeln, in welche Richtungen sich die Gelenke ausrichten können.
Kugelgelenk: Beispiele hierfür sind das Hüft- und Schultergelenk, bei welchen ein runder Gelenkkopf in einer kugelförmigen Gelenkpfanne liegt. Es ermöglicht Bewegungen nach vorne, hinten und seitwärts sowie Rotationsbewegungen.
Sattelgelenk: Solche Gelenke können mit einem Reitersattel verglichen werden – die Gelenkenden sind gewölbt und treffen quer aufeinander. Diese Beschaffenheit erlaubt eine vorwärts-Rückwärts-Bewegung und zu den Seiten. Eine Drehbewegung ist nicht möglich. Der Daumen besitzt diese Gelenkart.
Scharniergelenk: Ein typisches Beispiel ist das Knie oder der Ellbogen. Bei beiden Gelenken ist nur ein Beugen oder Strecken möglich, also eine Bewegung nach vorne und hinten. Die Gelenkform ähnelt tatsächlich einem Scharnier: ein rollenähnliches Ende mit einem passenden Gegenstück.
Drehgelenk: Der erste und zweite Halswirbel (Atlas und Axis) stellen zusammen ein Drehgelenk dar. Ein zapfenartiger Fortsatz ragt in einen Ring – ein Aufbau, der lediglich eine Drehbewegung zulässt.
Eigelenk: Der Gelenkkopf ist nicht rund, sondern eiförmig und liegt in einer passenden Pfanne. So auch das Handgelenk, es kann nach links und rechts sowie nach vorne und hinten bewegt werden.
Diese Gelenkarten sind immer echte Gelenke. Unechte Gelenke wie das Brustbein sind eher unbeweglich, zwei Knochen sind kontinuierlich, zum Beispiel durch Knorpel, verbunden.