Handballspieler mit Kapselriss greift nach Ball

Kapselriss – häufig sind Mannschaftssportler betroffen

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Sie dient dem Schutz und der Stabilität des Gelenks: die Gelenkkapsel. Gerade bei Sportlern, aber auch im Alltag kann es durch Fremdeinwirkung oder Umknicken zu einer Verdrehung des Gelenks kommen, was in manchen Fällen auch die Gelenkkapsel in Mitleidenschaft zieht. Ein sogenannter Kapselriss kann entstehen, der sich unter anderem durch eine Schwellung des Gelenks bemerkbar macht. Wird ein Kapselriss an Finger, Schulter, Hand oder Knie nicht behandelt, ist eine Arthrose als Langzeitfolge möglich. Das gilt es zu vermeiden – aber wie?

Definition

Ein Kapselriss kann auch die Bänder betreffen

Die Gelenkkapsel besteht aus zwei Schichten: Der äußere, festere Bestandteil ist aus straffem Bindegewebe zusammengesetzt und in Verbindung mit Bändern für die Stabilität des Gelenks zuständig. Die Gelenkaußenhaut wächst am Rand des Gelenks mit der Knochenhaut zusammen. Dahingegen hat die Gelenkinnenhaut der Kapsel (Membrana synovialis) die Aufgabe, Gelenkschmiere abzusondern und die bewegliche Knochenverbindung geschmeidig zu halten.

Die Kapsel sorgt dafür, dass die Gelenkflüssigkeit an Ort und Stelle bleibt und somit keine Abnutzungserscheinungen an den Gelenkflächen entstehen. Außerdem befinden sich in der Gelenkinnenhaut eine Vielzahl an Nerven. Über diese leitet sie Schmerzen an unser Gehirn weiter und vermittelt dadurch mögliche Verletzungen wie zum Beispiel eine Verstauchung.

Ein Kapselriss ist eine Verletzung, die durch Überlastung oder Überdehnung des Gelenks entstehen kann. Aufgrund der Anatomie des Gelenks geht damit oft ein Bänderriss oder auch knöcherne Abrisse einher.

Ursachen und Risiken

Kapselriss an Finger, Schulter, Knie und Co.: Das sind mögliche Ursachen

Am häufigsten tritt ein Kapselriss am Knie oder an den Fingern auf. Grund sind Bewegungen, die das Gelenk in eine Richtung drücken, für die es nicht gebaut ist. Wird das Knie beispielsweise ruckartig zur Seite weggedrückt, kann ein Innenband- und Kapselriss im Knie entstehen. Häufige Ursachen für diese Bewegungen sind:

  • Einwirkungen von Mitspielern bei Mannschaftssportarten können Gelenkverletzungen hervorrufen

  • ein Kapselriss im Finger oder in der Hand entsteht häufig beim Handball oder Volleyball, wenn der Ball falsch getroffen wird

  • ein Sturz oder das Umknicken mit dem Knöchel können auch einen Kapselriss verursachen

Auch durch Auskugeln eines Gelenks (Luxation), zum Beispiel in der Schulter, ist ebenfalls ein Kapselriss möglich. Skifahrer erleiden häufig einen Riss der Gelenkkapsel im Daumen durch das Einfädeln in die Handschlaufe und ein Verdrehen des Gelenks.

Anzeichen und Dauer

Die Symptome eines Kapselrisses

Ein Kapselriss bleibt nicht unbemerkt: Ein stechender, starker Schmerz im Gelenk tritt auf. Durch die Zerstörung der Hülle tritt Gelenkflüssigkeit aus, wodurch schnell eine Schwellung entsteht. Häufig werden durch einen Kapselriss im Knie oder Finger auch kleine Blutgefäße verletzt, die eine Blutung (Hämatom) am Gelenk hervorrufen. Die Beschwerden gehen nach einiger Zeit in einen pulsierenden Schmerz über.

Wie lange dauert die Heilung eines Kapselrisses?

Bei einer Verletzung der Kapsel sollten Sie im Regelfall eine Sportpause von sechs Wochen einhalten. Eine vollständige Heilung der Läsion ist wichtig, um Langzeitschäden zu vermeiden.

Therapie

Diagnose und Behandlung eines Kapselrisses

Kommt es zu einem Kapselriss, ist es zu Beginn wichtig, das Gelenk ruhigzustellen und den Bereich zu kühlen.

Auch wenn Sie sich ziemlich sicher sind, an einem Kapselriss zu leiden, sollten Sie zur Abklärung einen Orthopäden aufsuchen. Dieser kann durch Abtasten und Röntgen herausfinden, ob es zusätzlich zu einem Knochenabriss oder einer Luxation (Auskugelung eines Gelenks) gekommen ist. Ist dies der Fall, müssen intensivere Behandlungen wie zum Beispiel eine Operation zum Einsatz kommen, um wieder ein vollständig funktionsfähiges Gelenk herzustellen. Werden solche schwereren Verletzungen nicht behandelt, beziehungsweise werden sie nicht vollständig auskuriert, sind längerfristige Folgen wie eine Gelenkarthrose (Gelenkverschleiß, Abbau der Knorpelmasse) möglich. Der Knorpel kann sich dabei nach einiger Zeit aufgrund von zu wenig Gelenkschmiere und dauerhaftem aufeinander Reiben abbauen.