Ibuprofen – altbewährter Wirkstoff gegen Schmerzen

Nach aktuellen wissenschaftlichen Standards und von Medizinern geprüft

Sie leiden an entzündungsbedingten Rücken-, Muskel- oder Gelenkschmerzen? Hier hat sich Ibuprofen bewährt, ein in niedrigen Dosierungen rezeptfrei erhältlicher Schmerzwirkstoff. Wie Ibuprofen Linderung verschafft und was Sie sonst noch darüber wissen sollten, erfahren Sie hier.

Kurzübersicht

Das Wichtigste zu Ibuprofen auf einen Blick

  • schmerz- und entzündungshemmender Wirkstoff

  • in niedriger Dosierung rezeptfrei in der Apotheke erhältlich

  • verschiedene Darreichungsformen: von Gelen über Tabletten bis hin zu Zäpfchen

Anwendungsgebiete von Ibuprofen

Bei welchen Beschwerden wird Ibuprofen angewendet?

Wann sollte Ibuprofen eingenommen werden? Typische Anwendungsgebiete sind Schmerzen unterschiedlichster Art, zum Beispiel Kopf- oder Rückenschmerzen; aber auch Muskelbeschwerden können mit Ibuprofen behandelt werden.

Da Ibuprofen nicht nur schmerzlindernd, insbesondere in höheren Dosen (= mehr als 400 mg pro Tablette) entzündungshemmend wirkt, kann es unter anderem zur Behandlung von Gelenkerkrankungen wie rheumatoider Arthritis (kurzfristig) und Arthrose eingesetzt werden. Lesen Sie nachfolgend mehr zu den Anwendungsgebieten von Ibuprofen.

Ibuprofen: Anwendungsgebiete im Überblick

Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten von Ibuprofen zählen:

  • Rückenschmerzen

  • Verspannungen

  • Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen und andere Sportverletzungen

  • Entzündungen von Sehnen (typisches Beispiel: Sehnenscheidenentzündung), Gelenkkapseln und Bändern

  • Gelenkschmerzen, die durch Entzündungsprozesse ausgelöst werden

  • Zahnschmerzen

  • Kopfschmerzen

Frau sitzt vor dem Computer und umschließt Nacken mit beiden Händen

Rückenschmerzen? Ibuprofen lindert den Schmerz und macht Sie wieder mobil

Bettruhe bei Rückenschmerzen war gestern! Heute gilt die Devise: Möglichst schnell zurück zur Aktivität und den Schmerzkreislauf durchbrechen. Von daher kann Ibuprofen bei Rückenschmerzen einen wertvollen Beitrag leisten: Der Schmerz wird innerhalb kurzer Zeit gelindert, so dass Mobilisation und Physiotherapie schneller wieder möglich sind.

Je trainierter die Rückenmuskulatur ist, desto weniger anfällig ist sie für Verspannungen, die häufig der Auslöser für Rückenschmerzen sind. Schonhaltungen, die häufig einen regelrechten Teufelskreis in Gang setzen, werden auf diese Weise vermieden.

Erfahren Sie hier mehr über die Behandlung von Rückenschmerzen oder wie Sie Ihren Rücken gezielt trainieren können.

Ibuprofen: Auch bei Gelenkbeschwerden bewährt

Auch Patienten mit Gelenkerkrankungen greifen gerne auf Ibuprofen zurück. Ibuprofen hilft dabei, die Entzündung in den betroffenen Gelenken zu bekämpfen. Dadurch sind die Gelenke wieder beweglich(er) und die alltäglichen Arbeiten in Haushalt und Beruf können wieder verrichtet werden.

Wichtig ist auch hier: Je häufiger ein Gelenk benutzt wird, desto weniger stark ist die Ausprägung der Gelenkbeschwerden. Deswegen ist Bewegung von großer Bedeutung für die Gelenkgesundheit. Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Ihre Gelenke „trainieren“ können.

Tipp: Eine äußerliche Anwendung (Schmerzgel mit dem Wirkstoff Ibuprofen) sorgt für noch bessere Verträglichkeit und eine besonders präzise Wirkung direkt am Schmerzort. Der Wirkstoff gelangt zielgerichtet ins schmerzende Gewebe, während die Wirkstoff-Konzentration im Blut sehr niedrig bleibt.

Tabletten, Salben, Schmerzgele

Darreichungsformen von Ibuprofen

Ibuprofen ist heute in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich, sodass jede(r) das für sie/ihn passende Produkt findet.

Dabei hat die topische (also lokale) Anwendung bei Muskel- und Gelenkbeschwerden zum Beispiel in Form von Schmerzgelen mit Ibuprofen deutliche Vorzüge hinsichtlich der Verträglichkeit.

Die Darreichungsformen von Ibuprofen im Überblick

Zu den wichtigsten Darreichungsformen von Ibuprofen zählen:

  • Ibuprofen Tabletten

  • Ibuprofen Kapseln

  • Ibuprofen Schmerzgele

  • Ibuprofen Salben

  • Ibuprofen Zäpfchen

  • Ibuprofen Säfte

Vor allem Zäpfchen, Tabletten und Säfte sind besonders gut für Kinder (ab einem Körpergewicht von mindestens drei Kilogramm) geeignet, da diese unkompliziert verabreicht werden können.

Lokale, äußerliche Anwendung von Ibuprofen – Vorteile hinsichtlich der Verträglichkeit

Ibuprofen gilt als gut verträglicher Schmerzwirkstoff aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), der bei kurzfristiger Anwendung Magen und Darm nur wenig belastet.

Wird Ibuprofen äußerlich und lokal angewendet (topische Anwendung zum Beispiel in Form von Schmerzgel mit Ibuprofen), wird eine unnötige Belastung des Organismus vermieden. Der Wirkstoff konzentriert sich genau dort, wo er benötigt wird: Am Schmerzort selbst und nicht im Blutplasma.

Wird Ibuprofen äußerlich und lokal angewendet wird, ist die Belastung anderer Organe, zum Beispiel des Magens oder der Nieren, kaum gegeben.

Microgel mit Ibuprofen – für eine noch schnellere und präzisere Wirkung

Moderne Galenik-Verfahren ermöglichen heute eine noch schnellere und präzisere Wirkung von Ibuprofen.

So liegt Ibuprofen dank der sogenannten Microgel-Galenik in ausgewählten Präparaten (Schmerzgel mit dem Wirkstoff Ibuprofen, in Ihrer Apotheke) vollständig gelöst in winzig kleinen Mizellen vor.

Auf diese Weise kann Ibuprofen noch schneller in tiefer liegende Gewebeschichten eindringen und bereits nach kurzer Zeit seinen schmerzlindernden Effekt entfalten. Hier spielen auch Hilfsstoffe wie Dimethylisosorbid eine wichtige Rolle, die den Wirkstofftransport durch alle Hautschichten zusätzlich beschleunigen können.

Gerade bei akuten Rückenschmerzen oder schmerzhaften Sportverletzungen ist eine besonders schnelle Schmerzlinderung wünschenswert. Auch das Auftragen des Ibuprofen-haltigen Schmerzgels auf die Haut ist sehr einfach, es zieht schnell ein und hinterlässt keine Rückstände auf der Haut.

Ibuprofen-Tabletten und -Kapseln

Ibuprofen als Tabletten oder Kapseln sind die häufigste Darreichungsform. Diese werden aufgrund ihrer schnellen Wirksamkeit und der meist unkomplizierten Einnahme vor allem dann gerne gewählt, wenn Kopfschmerzen oder großflächige Rückenschmerzen auftreten.

Ibuprofen-Tabletten sind bis zu einer Dosierung von 400 mg pro Tablette rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte den Wirkstoff lieber zu einer Mahlzeit zu sich nehmen, da ansonsten die Magenschleimhaut besonders angegriffen wird. Außerdem sollte der Anwender ausreichend Flüssigkeit dazu trinken.

Was ist bei der Einnahme von Ibuprofen noch zu beachten?

Neben Tabletten und Schmerzgelen kann Ibuprofen auch als Zäpfchen oder Saft verabreicht werden. Beide Darreichungsformen haben sich vor allem bei Kindern bewährt. Bevor Eltern ihrem Kind Ibuprofen geben, sollten sie allerdings einen Kinderarzt konsultieren – je nach Alter und Gewicht variiert die Dosierung.

Ärztliche Rücksprache sollten auch Schwangere halten. Zwar ist die Einnahme von Ibuprofen zu Beginn der Schwangerschaft durchaus erlaubt, dennoch raten Frauenärzte dazu, den Schmerz zunächst auf natürliche Weise zu bekämpfen, bevor zu Schmerzmitteln gegriffen wird. Ab dem dritten Trimester sollten Frauen auf NSAR verzichten, da hier beispielsweise das Risiko für Herz- oder Nierenerkrankungen beim Fötus steigt und auch die Wehentätigkeit gehemmt wird.

Wirkung

Ibuprofen: Wirkung des bewährten Arzneistoffs

Ibuprofen chemische Zusammensetzung

Je nach Dosierung wirkt es sowohl schmerzstillend (niedrige Dosierungen; freiverkäuflich in der Apotheke), als auch entzündungshemmend (Dosierungen mit mehr als 400 mg Ibuprofen; verschreibungspflichtig).

Ibuprofen hemmt die Bildung von sogenannten Prostaglandinen – dabei handelt es sich um Botenstoffe, die an der Schmerzübertragung und am Entstehen von Entzündungen maßgeblich beteiligt sind.

Aufgrund seiner guten Verträglichkeit und einem bekannten, kalkulierbaren Nebenwirkungsrisiko kann Ibuprofen auch bei Kindern eingesetzt werden. Ibuprofen ist in verschiedenen Ibuprofen Darreichungsformen erhältlich: Tabletten, Kapseln, Schmerzgel, Saft, Zäpfchen etc.

Wirkweise von Ibuprofen als NSAR

Ibuprofen zählt zur Gruppe der sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Weitere bekannte Beispiele aus der Gruppe der NSAR sind unter anderem Acetylsalicylsäure oder Diclofenac.

Mit der Bezeichnung nicht-steroidal werden diese Wirkstoffe von kortisonähnlichen Stoffen abgegrenzt. Kortison und NSAR wirken antientzündlich, ihr jeweiliger Effekt ist aber dennoch sehr unterschiedlich.

Bei Kortison handelt es sich um ein Hormon, das vielfältige Wirkungen zeigt. NSAR wirken schmerz- und entzündungshemmend, indem sie ein Enzym – die Cyclooxygenase – hemmen. Die Cyclooxygenase ist verantwortlich für die Bildung von Schmerz- und Entzündungsbotenstoffen. Die gezielte Hemmung der Cyclooxygenase hat den Vorteil, dass sich bei längerfristiger Einnahme weniger Nebenwirkungen wie zum Beispiel Hautverdünnung zeigen.

Nicht-steroidale Antirheumatika wirken:

  • schmerzlindernd

  • entzündungshemmend

  • fiebersenkend

Ihre Wirkweise erzielen Ibuprofen und Co., indem sie die Bildung von Prostaglandinen hemmen. Dabei handelt es sich um Botenstoffe, die maßgeblich an der Schmerzübertragung und Entzündungsentstehung beteiligt sind. Auch Fieber kann durch die Botenstoffe ausgelöst werden.

Ibuprofen-Wirkung: schmerzfrei dank Prostaglandin-Hemmung

Wenn es um Schmerzen und Entzündungen geht, spielen Prostaglandine eine wesentliche Rolle. Denn Prostaglandine werden am Ort der Verletzung vermehrt ausgeschüttet und leiten die Schmerzübertragung ein. Außerdem sind sie maßgeblich am Aufflammen von Entzündungen beteiligt.

Die Wirkung von Ibuprofen setzt genau hier an: Der bewährte Schmerzwirkstoff hemmt die Produktion von Prostaglandinen und bekämpft somit nicht nur die Schmerzübertragung zum Gehirn, sondern auch den schmerzverstärkenden Entzündungsprozess.

Damit wirkt Ibuprofen nicht nur schmerzlindernd, sondern auch entzündungshemmend. Eine Wirkweise, die gerade bei Rückenschmerzen, Sport- und Unfallverletzungen gefragt ist.

Hintergrund

Wie Schmerz entsteht

Frau greift sich an schmerzendes Knie

Schmerzen sind lebenswichtige Warnsignale, die den Körper in Alarmbereitschaft versetzen. Sie sind eine Art Hilferuf des Körpers und setzen eine Abwehrreaktion in Gang, um uns vor weiteren Schäden oder Überlastung zu schützen. An sich haben Schmerzen also eine Schutzfunktion.

Was viele nicht wissen: Der Schmerzmechanismus ist ein äußerst komplexer Vorgang.

Im verletzten oder entzündeten Gewebe werden Botenstoffe freigesetzt – dazu gehören unter anderem die Prostaglandine. Diese docken an Nozizeptoren (Schmerzrezeptoren, Schmerzfühler) an, die den Schmerz über verschiedene Nervenfasern an das Rückenmark weiterleiten. Liegt unmittelbare Gefahr vor, folgt ein direkter Reflex (zum Beispiel Zurückziehen der Hand von der heißen Herdplatte).

Anschließend wird der Schmerzimpuls mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 Metern pro Sekunde an das Gehirn weitergeleitet und dort verarbeitet. Dort erfolgt auch die Einstufung des Schmerzes zum Beispiel als stark oder schwach, als ziehend oder pochend.

Welche Arten von Schmerz gibt es?

In der Medizin werden drei verschiedene Kategorien oder Formen von Schmerzen unterschieden:

  • Neuropathischer Schmerz (aufgrund von Nervenschädigungen)

  • Nozizeptiver Schmerz

  • Schmerz infolge funktionaler Störungen (Rückenschmerzen, etc.)

Dabei unterscheidet man noch zwischen chronischem und akutem Schmerz, welcher die Dauer beschreibt und zwischen neuropathischem und nozizeptivem Schmerz, der die Art der Schmerzübertragung beziehungsweise Entstehung beschreibt.