Verletzte Gelenke – Gelenkbeschwerden haben verschiedene Ursachen

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Viele Menschen kennen es: Morgens beim Aufstehen knackst es hier und da, der Rücken wirkt steif, und erst wenn etwas Bewegung ins Spiel kommt, bessern sich die Symptome. Gelenkbeschwerden können verschiedene Ursachen haben: Verletzungen, Entzündungen oder Fehlstellungen sind denkbare Auslöser. Die meisten von uns verbinden mit Problemen in den Gelenken eine Arthrose, doch haben Sie schon einmal etwas von Hüftschnupfen oder Darmerkrankungen gehört, die Gelenkbeschwerden verursachen?

Übersicht

Was kann hinter Gelenkbeschwerden stecken?

Mann greift sich an Kniescheibe

Gelenkverletzungen treten oft beim Sport auf. Neben Knorpelverletzungen (vor allem im Knie oder im Schultergelenk) sind besonders Schädigungen der Gelenkbänder häufig. Ein Bänderriss im Knöchel beim Fußball, Kreuzbandriss beim Skifahren, Meniskusprobleme nach dem Joggen: Nicht selten hört man im Freundes- oder Kollegenkreis von derartigen Verletzungen. Werden diese korrekt behandelt, bleiben keine Bewegungseinschränkungen des Gelenks zurück.

Doch neben zu großer Belastung sind weitere Ursachen für schmerzende Gelenke möglich. Verletzungen, Fehlstellungen oder Krankheiten können Gelenkbeschwerden auslösen, wie beispielsweise eine rheumatoide Arthritis oder Arthrose.

Arthrose und rheumatoide Arthritis sind Gelenkbeschwerden, die unabhängig von Sportverletzungen auftreten können, zum Beispiel aufgrund von Verschleißerscheinungen oder Entzündungsprozessen im Gelenk. Diese Erkrankungen müssen meist medikamentös behandelt werden, um die Gelenkbeweglichkeit zu erhalten und die Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Mit zunehmenden Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, Gelenkbeschwerden zu entwickeln. Gerade Hüfte, Knie und Hände sind davon betroffen und in den meisten Fällen ist eine Arthrose (Gelenkverschleiß) die Ursache dafür.

Krankheiten und Fehlstellungen

Gelenkbeschwerden durch Krankheiten und Fehlstellungen

Hauptsächlich sind Kinder von einem Hüftschnupfen betroffen, aber auch Erwachsene können diese Art der Gelenkbeschwerden in der Hüfte entwickeln. Häufig geht dem Hüftschnupfen eine virale Infektion, zum Beispiel eine Erkältung, voraus. Die Schmerzen im Hüftgelenk, die bis zum Knie ausstrahlen können, gehen mit einer Entzündung und einem Erguss im Gelenk einher. Der Gelenkerguss sorgt für Spannung und erschwert so das Laufen. Der Hüftschnupfen verheilt in der Regel nach einigen Tagen von selbst wieder.

Um diese Art von Gelenkbeschwerden bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 14 Jahren zu verbessern, können entzündungshemmende und schmerzlindernde Gele mit dem Wirkstoff Ibuprofen verwendet werden. Sie haben im Vergleich zu Schmerztabletten den Vorteil, ihre Wirkung punktgenau zu entfalten, wodurch eine Belastung des gesamten Körpers vermieden wird. Ein Hausmittel, das auch bei Kindern angewandt werden kann, sind Quarkwickel. Diese wirken kühlend und entzündungshemmend.

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn lösen bei manchen Patienten nicht nur Probleme im Magen-Darm-Trakt aus, auch extraintestinale (außerhalb des Darms liegende) Auswirkungen sind möglich. So sind Gelenkbeschwerden häufige Begleiter von CED. Meistens handelt es sich dabei um eine Arthritis, bei 20 Prozent der Morbus Crohn-Patienten tritt diese in den peripheren Gelenken (vor allem in den Armen und Beinen) auf.1

Nicht nur eine Überlastung, auch andere, teilweise unscheinbare Faktoren können Gelenkbeschwerden auslösen. Ein Beispiel hierfür ist das Bakterium Borrelia burgdorferi. Durch Zecken übertragen, kann es den Menschen infizieren und eine Borreliose hervorrufen. Neben grippeähnlichen Symptomen, sind Gelenkbeschwerden möglich, die sich besonders häufig an den Knien oder der Schulter bemerkbar machen. Die Spätfolge ist dann eine sogenannte Lyme-Arthritis (Gelenkentzündung).

Das Gelenk ist heiß, schwillt plötzlich an und die Schmerzen können allein durch die aufliegende Bettdecke verstärkt werden – ein Gichtanfall kann zu schlaflosen Nächten führen. Die Stoffwechselerkrankung tritt gerade nachts oder morgens auf. Grund dafür ist ein zu hoher Harnsäurespiegel im Blut. Der wird unter anderem durch einen gesteigerten Verzehr verschiedener Lebensmittel (zum Beispiel Fisch, Hülsenfrüchte, Alkohol, rotes Fleisch) begünstigt. Ist zu viel Harnsäure im Blut, lagern sich Harnsäurekristalle in den Gelenken an und lösen eine Entzündung aus. Entzündungshemmende Schmerzgele können während eines Gichtanfalls die Beschwerden verbessern.

Knieschmerzen sind häufig auf Fehlstellungen des Knie- oder auch Hüftgelenks zurückzuführen. Beispielsweise bei X- oder O-Beinen wird der Knorpel im Gelenk bei jedem Schritt falsch belastet und baut sich daher an manchen Stellen vermehrt ab. Die Folge kann eine Arthrose sein, bei der aufgrund der abgebauten Knorpelmasse Schmerzen beim Auftreten entstehen. Eine fortgeschrittene Arthrose kann wiederum eine Gelenkschleimhautentzündung auslösen, die sich durch eine Rötung und Überhitzung des Gelenks äußert. Auch bei diesen Gelenkbeschwerden sind zur Schmerzlinderung und Hemmung der Entzündung Gele mit Ibuprofen empfehlenswert.

Risikogruppen

Wer kann von Beschwerden in den Gelenken betroffen sein?

Ganz allgemein gibt es vier Hauptrisikogruppen für Gelenkbeschwerden:

  • Sportler (aufgrund der hohen Belastung)

  • ältere Menschen (aufgrund altersbedingter Abbauprozesse im Körper)

  • Personen mit Übergewicht (das Übergewicht drückt auf die Gelenke, sodass diese ihre normale Funktion nicht erfüllen können)

  • bestimmte Berufsgruppen wie Handwerker oder Gärtner (häufiges Knien im Berufsalltag strapaziert die Gelenke)

Neben diesen Personengruppen kommen auch noch weitere, teilweise nur temporär betroffene Menschen hinzu, zum Beispiel Schwangere aufgrund des erhöhten Gewichts während der Schwangerschaft.

1 Deutsches Ärzteblatt: Rheuma und Magen-Darm-Trakt. URL: https://www.aerzteblatt.de/archiv/436/Rheuma-und-Magen-Darm-Trakt. (30.05.2018).