Der Gelenkerguss: Zu viel Flüssigkeit im Gelenk
Nach aktuellen wissenschaftlichen Standards und von Medizinern geprüftBei einem Gelenkerguss lagert sich vermehrt Flüssigkeit in der Gelenkhöhle an. Solch eine gesteigerte Produktion der sogenannten Synovialflüssigkeit wird unter anderem durch Entzündungsreaktionen und durch Reizungen der inneren Gelenkkapselschicht (Membrana synovialis) ausgelöst. Am bekanntesten ist der Kniegelenkserguss, der sowohl Jung als auch Alt treffen kann und häufig zu Gehbeschwerden führt. Der Erguss im Knie (sowie in anderen Gelenken auch) ist ein Symptom einer Verletzung oder Erkrankung und muss je nach Ursache behandelt werden.
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Anzeichen
So äußert sich ein Erguss im Knie
Ein Erguss im Knie ist für Betroffene meist unangenehm. Häufig ist das Laufen durch das geschwollene Knie erschwert und das Gelenk schmerzt.
Das Gelenk ist geschwollen und womöglich gerötet oder erhitzt.
Das Gehen ist durch ein Spannungsgefühl beeinträchtigt.
Abhängig von der Ursache sind Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen möglich.
Ursachen
Wie kommt ein Kniegelenkserguss zustande?
Der Gelenkerguss besteht aus der sogenannten Synovialflüssigkeit, die von der Synovialmembran (Innenseite der Gelenkkapsel) abgesondert wird. Bei einem gesunden Gelenk dient sie durch Ausbildung eines Gleitfilms dem Schutz der Gelenkflächen und ernährt den Gelenkknorpel mit wichtigen Nährstoffen. Sie wird auch als „Gelenkschmiere“ bezeichnet. Eine erhöhte Menge der Flüssigkeit sammelt sich beispielsweise im Knie durch mechanische oder entzündliche Vorgänge an und kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:
Überlastung der Gelenkkapselschicht (Synovialmembran) nach sportlichen Aktivitäten. Diese reagiert darauf mit einer vermehrten Flüssigkeitsbildung.
Ein unfallbedingter Gelenkerguss im Knie beispielsweise durch einen Kreuzbandriss oder Meniskusschaden.
Degenerative (verschleißbedingte) Gelenkerkrankungen wie Arthrose haben häufig einen Kniegelenkserguss als Folge.
Rheumatische Erkrankungen zum Beispiel Arthritis können von einem Gelenkerguss begleitet werden.
Auch Infektionen im Gelenk (ausgelöst meist durch Bakterien) sind in der Lage, einen Gelenkerguss zu verursachen. Dieser Fall tritt oft nach Operationen ein. Ob es sich um einen infektiösen Kniegelenkserguss handelt, kann durch eine Untersuchung der Flüssigkeit festgestellt werden.
Untersuchung
Die Untersuchung der Gelenkflüssigkeit bringt Klarheit
Wenn das Knie dick wird und spannt, ist nicht immer klar, wodurch der Erguss im Knie entstanden ist. Eine Untersuchung der Flüssigkeit gibt Hinweise über die Ursache der Beschwerde. Um die Flüssigkeit analysieren zu können, punktiert ein Arzt das Gelenk mithilfe einer Spritze und zieht so einen Teil des Inhalts heraus. Bereits die Farbe kann Aufschluss bringen:
Klare oder trübe Flüssigkeit: Ein klarer Gelenkerguss deutet auf wenig Zellen und Eiweiß in der Flüssigkeit hin und kann durch Knorpelschäden entstehen. Enthält der Erguss im Knie viele Zellen (wie zum Beispiel weiße Blutkörperchen) sowie Eiweiße, können rheumatische Erkrankungen wie eine Arthritis der Auslöser sein. Die Farbe des Ergusses kann in diesem Fall auch weißlich oder grün erscheinen und ist trüb.
Blutiger Gelenkerguss im Knie: Es liegt möglicherweise einer Verletzung zugrunde. Knochenbrüche oder Meniskusschädigungen, aber auch Blutgerinnungsstörungen (zum Beispiel durch Medikamente) kommen hier in Frage.
Eitriger Kniegelenkserguss: Diese trübe, weiß-gelbe Flüssigkeit deutet auf eine Entzündung im Gelenk hin, die häufig durch Bakterien (bakterielle Arthritis) ausgelöst wird. Eine eitrige Arthritis muss immer sofort behandelt werden, um weitere Schäden im Gelenk oder eine Sepsis (Blutvergiftung) zu verhindern.
Die Gelenkflüssigkeit eines gesunden Knies ist gelblich und transparent. Zusätzlich zur Farbe, bringt eine Laboruntersuchung des Ergusses Klarheit über mögliche Infektionen.
Behandlung
Die Behandlung eines Gelenkergusses im Knie hängt von der Ursache ab
Der Auslöser des Gelenkergusses bestimmt die Therapie. Schäden des Gelenks durch Verletzungen wie einem Bänderriss müssen operiert werden. Entzündliche Erkrankungen wie eine Arthritis benötigen eine Behandlung mit speziellen Medikamenten (entzündungshemmend und schmerzlindernd). Um jedoch die Symptome des Kniegelenksergusses zu verbessern, kommen verschiedene Maßnahmen infrage:
Punktionen mit Hilfe von Hohlnadeln zur Druckentlastung im Gelenk. Diese sollten jedoch nicht zu häufig durchgeführt werden, um die Infektionsgefahr zu minimieren.
Kühlung und Hochlagerung lindern die Schmerzen.
Physiotherapie hilft, die Beweglichkeit des Gelenks zu erhalten.
Entzündungshemmende und schmerzlindernde Gele mit Ibuprofen sorgen für Besserung der Symptome.
Die Dauer des Ergusses im Knie hängt von der verursachenden Erkrankung ab. Nach Operationen oder bei entzündlichen Prozessen kann sich die Heilung über mehrere Wochen hinweg ziehen. In allen Fällen sollten Sie bei einem Gelenkerguss im Knie einen Arzt aufsuchen, der dann eine genaue Diagnose stellen und eine geeignete Therapie einleiten kann.