Hausmittel bei Rheuma und Arthrose

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Arthrose-Patienten können den Behandlungserfolg selbst unterstützen. Nachfolgend stellen wir Ihnen hilfreiche Tipps vor, die Ihnen bei der Therapie helfen können. Neben einer regelmäßigen ärztlichen Kontrolle gibt es außerdem zahlreiche Hilfs- und Hausmittel, die gegen die Beschwerden wirksam eingesetzt werden können.

Hausmittel bei Arthrose

Eine medikamentöse Behandlung ist bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose und rheumatoider Arthritis in der Regel unerlässlich. Ergänzend können mitunter altbewährte Hausmittel zum Einsatz kommen. Wer die eingeleiteten Therapie-Maßnahmen zusätzlich unterstützen will, kann auf diese Hausmittel bei Arthrose, Rheuma und Co. zurückgreifen:

  • Heilerde-Wickel (Heilerde ist in der Apotheke erhältlich)

  • Umschläge mit Arnikablüten (auch als Creme mit Arnikablüten-Tinktur erhältlich)

  • Senfkompresse aus Senfmehl

  • Retterspitzumschläge (Kräutertinktur aus Rosmarin, Arnika und Zitronensäure)

  • kühle Quarkauflage

  • Kohlwickel

Kohlwickel haben bei Gelenkbeschwerden eine lange Tradition. Sie können bei Arthrose, aktivierter Arthrose und rheumatoider Arthritis eingesetzt werden.
Anleitung Kohlwickel:

  • Kohlblätter (geeignet ist Weißkohl oder Wirsing) 30 Minuten lang in kochendem Wasser blanchieren, bis sie weich sind

  • anschließend die Blätter abkühlen lassen

  • abgekühlte Blätter walzen, bis der Saft austritt

  • Blätter um das betroffene Gelenk wickeln

  • mit einem Verband fixieren

  • mindestens zwei Stunden lang einwirken lassen (der Wickel kann aber auch die ganze Nacht an Ort und Stelle belassen werden)

  • der Kohlwickel sollte etwa ein bis zwei Wochen lang abends aufgelegt werden

Quarkwickel können ebenfalls bei Arthrose und aktivierter Arthrose eingesetzt werden.
Anleitung Quarkwickel:

  • Magerquark in einem Sieb abtropfen lassen

  • Masse auf ein Baumwolltuch geben und einschlagen

  • Quarkwickel um das betroffene Gelenk legen, 20 Minuten einwirken lassen

  • Quarkwickel spätestens dann entfernen, wenn der Wickel warm geworden is

Nicht gerade ein Hausmittel, aber dennoch eine Behandlungsmöglichkeit aus der Rubrik „Alternative Ansätze bei Arthrose“: Medi­zinische Blutegel!

Die Tiere saugen sich bis zu 60 Minuten am Gelenk fest und fallen dann ab. Der Speichel der Tiere enthält Hiriduin, das antientzündliche und gerinnungshemmende Effekte hat. Auf diese Weise sollen Schmerzen bei Arthrose gelindert werden.

Wer schon beim Wort „Blutegel“ zurückschreckt, kann allerdings in puncto Schmerzlinderung auf effektive Hilfe aus der Apotheke zurückgreifen. So hat sich zum Beispiel der Einsatz von Kapseln mit hoch dosiertem Vitamin E (500 I.E.) aus rein pflanzlichen Ölen bewährt – so kann auch der Schmerzmittelverbrauch deutlich reduziert werden.

Hilfsmittel bei Arthrose

Im Rahmen der konservativen Arthrose-Therapie spielen technisch-orthopädische Hilfsmittel wie Bandagen, Schuhzurichtungen sowie Geh- und Stehhilfen eine wichtige Rolle. Sie alle haben das Ziel, den Alltag mit Arthrose ein wenig zu erleichtern und den Erhalt der Mobilität zu unterstützen.

Weitere Ziele sind je nach eingesetztem Hilfsmittel die mechanische Stabilisierung, die Führung von Bewegungsabläufen oder auch die Entlastung überlasteter Gelenkanteile. Häufig können frühzeitig eingesetzte Hilfsmittel sogar helfen, eine Operation zu umgehen.

Bewährte Hilfsmittel

Einige der bewährten Hilfsmittel bei Arthrose haben wir hier am Beispiel der „Gonarthrose“ (Knie-Arthrose) für Sie zusammengestellt.

  • Orthesen: Orthopädische Hilfsmittel wie Kniegelenkbandagen, die Gelenke überbrücken und stützen, führen oder korrigieren.

  • Schuhzurichtungen: Orthopädische Hilfsmittel zur Dämpfung des Auftritts bzw. zur Entlastung des betroffenen Gelenks. Zum Beispiel: Pufferabsatz, Schuhinnen- und außenranderhöhung

  • Gehhilfen: Hilfsmittel zur Erhaltung der Mobilität. Zum Beispiel: Gehstock, Unterarmgehstützen, Rollator

Weitere Hilfsmittel

Je nach Art der Arthrose können auch weitere Hilfsmittel zum Einsatz kommen. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Griffverstärkungen von Stiften

  • Spezialscheren

  • Greifhilfen

  • Strumpfanzieher

  • Knöpfhilfen

  • Spezielle Schuhlöffel

Wann zum Arzt bei Gelenkbeschwerden?

Wenn Gelenkbeschwerden gehäuft oder länger anhaltend auftreten, ist ein Arztbesuch ratsam. Vor allem in folgenden Fällen sollte bei Gelenkbeschwerden ein Arzt aufgesucht werden:

Gelenkschmerzen (Hauptsymptom der Arthrose)

  • Gelenkschmerzen vor allem bei verstärkter, ungewohnter Belastung

  • Anlaufschmerz, nach etwas Bewegung bessern sich die Beschwerden

  • Gelenkgeräusche

Gelenkschwellung (charakteristisch bei rheumatoider Arthritis)

  • Schwellungen der Finger- oder Zehengelenke (Gelenke symmetrisch befallen)

  • Überwärmung

  • Rötung

  • Gelenk-Fehlstellungen

  • Morgensteifigkeit der Gelenke

  • Kraftverlust

Wichtig zu wissen: Die rheumatoide Arthritis beginnt häufig schleichend mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme. Auch diese eher unspezifischen Anzeichen können also in Verbindung mit Gelenkbeschwerden bzw. -schwellungen ein Grund für einen Arztbesuch sein.