Hüftarthrose (Coxarthrose): Schmerzen beim Laufen

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Unser Hüftgelenk leistet eine Menge: Es trägt nicht nur unser Körpergewicht, sondern ist bei jedem Schritt, den wir gehen, beteiligt. Welche wichtige Aufgabe die Hüfte jeden Tag leistet, bemerken wir jedoch erst, wenn sie Schmerzen verursacht und Bewegungen nicht mehr so geschmeidig funktionieren. Das ist bei einer Hüftarthrose der Fall, die den Alltag dadurch deutlich beeinträchtigen kann. Bei fortgeschrittener Gelenkzerstörung ist eine Hüftoperation nötig. Wann ist das der Fall?

Entstehung

Wie entsteht eine Hüftarthrose?

Frau mit Coxarthrose drückt ihre Hände in den Rücken

Bei einer Hüftarthrose handelt es sich um eine verschleißbedingte Erkrankung des Hüftgelenks. Nach der lateinischen Bezeichnung „coxa“ (für Hüfte) ist in der Medizin ebenso die Bezeichnung Coxarthrose gebräuchlich.

In gewissem Umfang wird die Beweglichkeit des Hüftgelenks bei jedem Menschen mit zunehmendem Alter eingeschränkt – auch weil die Produktion der Gelenkflüssigkeit abnimmt. Treten an der Hüfte jedoch starke Schmerzen auf, kann es sich um eine Arthrose handeln. In diesem Fall reibt die Knorpelmasse, die normalerweise eine Art „Stoßdämpferfunktion“ zwischen den Gelenken einnimmt und diese gleitfähig macht, immer weiter ab. Der Verlust zieht daher eine zunehmende Steifigkeit und bei fortgeschrittenem Stadium Schmerzen nach sich. Als Ursache unterscheiden Mediziner zwischen einer primären und sekundären Hüftarthrose:

  • Eine primäre Coxarthrose diagnostiziert der Arzt, wenn keine genaue Ursache ausgemacht werden kann. Sie wird ebenfalls als idiopathische Coxarthrose bezeichnet.

  • Eine sekundäre Coxarthrose kann hingegen auf Verletzungen an der Hüfte oder Gelenkfehlstellungen (O- oder X-Beine) zurückzuführen sein.

Gut zu wissen: Einige Risikofaktoren begünstigen die Entstehung einer Hüftarthrose. Dazu gehören Übergewicht und Extremsportarten.

Symptome

Hüftarthrose: Wenn jeder Schritt weh tut

Typische Symptome einer Arthrose an der Hüfte sind:

  • Anlaufschmerzen (nach längerem Sitzen), vor allem in der früheren Phase der Erkrankung

  • Belastungsschmerzen im ganzen Hüftbereich sowie manchmal im Rücken und in den Knien

  • Beschwerden insbesondere beim Abwärtssteigen von Treppenstufen

  • Gehstörungen wie seitliches Einknicken oder Hinken

  • Bewegungseinschränkung, zum Beispiel beim Beugen der Knie

  • knirschende Geräusche bei Bewegung der Hüfte

Zudem kann eine Coxarthrose mit entzündlichen Episoden einhergehen (aktivierte Hüftarthrose). Solche erkennen Betroffene an einer Schwellung und Überwärmung der Gelenke sowie stärkeren Schmerzen. Diese Symptome entstehen meist nach Überbelastung (zum Beispiel langem Gehen), dann hat sich die Gelenkinnenhaut entzündet. Entzündungen sind besonders schädlich für die Knorpel, weil sie deren Abbau beschleunigen.

Behandlung

Hüftarthrose: Wann ist eine Operation notwendig?

Das maßgebliche Hilfsmittel für den Arzt, um eine Diagnose zu stellen und den Schweregrad der Arthrose zu bestimmen, ist die Röntgenuntersuchung. Aber auch Ultraschalluntersuchungen werden manchmal durchgeführt, um Flüssigkeitsansammlungen im Hüftgelenk nachzuweisen.

Wie bei allen Arthrose-Formen spielt vor allem die konservative Therapie eine wichtige Rolle. Mittels Physiotherapie und Krankengymnastik wird versucht, die Bewegungsfähigkeit der Hüfte wieder zu verbessern. Orthopädische Hilfsmittel wie ein Gehstock oder spezielle Schuhsohlen können den Alltag für Betroffene ebenfalls sehr erleichtern. Ebenso empfiehlt der Arzt häufig entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac. Diese können in Form von Schmerzgelen oder Tabletten verabreicht werden.

Ist der Verschleiß des Hüftgelenks so weit fortgeschritten, dass der Patient durch die Schmerzen im Alltag enorm beeinträchtigt ist, kommt er um eine Operation nicht herum. Je nachdem, wie stark der Defekt des Gelenks ist, wird dabei nur ein Teil oder das ganze Gelenk durch eine Prothese ersetzt. Die Behandlung zählt mittlerweile zu den Routineeingriffen in Krankenhäusern, setzt jedoch die Rehabilitationsfähigkeit des Patienten (in Abwägung von Alter und Gesundheitszustand) voraus.

Vorbeugung

Hüftarthrose vorbeugen: Bewegung ist wichtig

Bei dem Wort „Verschleiß“ denken viele Menschen an einen übermäßigen Gebrauch der Gelenke. Jedoch spielt regelmäßige körperliche Bewegung (und nicht zu einseitige Belastung) eine zentrale Rolle bei der Vorbeugung einer Arthrose an der Hüfte. Denn dadurch werden die Gelenke mit wichtigen Nährstoffen versorgt, damit sie geschmeidig bleiben. Ebenfalls wirken sich eine Reduktion von Übergewicht und eine ausgewogene, gesunde Ernährung positiv auf die Gelenke aus.

Tipp: Sie leiden an Hüftproblemen oder wollen eine Hüftarthrose vorbeugen? Diese Übungen für die Hüfte können Sie ganz einfach zu Hause durchführen!