Rheumatoide Arthritis: Schmerzende Gelenke

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Meist beginnt es schleichend: Die Finger schmerzen und sind morgens nach dem Aufstehen etwas unbeweglich. Im weiteren Verlauf können sich noch weitere Gelenke wie die der Hände oder Zehen versteifen und den Alltag stark beeinträchtigen. Irgendwann ist das Zähneputzen oder Zuknöpfen von Hemden nicht mehr ohne Hilfe möglich. Die Rede ist von der rheumatoiden Arthritis, von der in Deutschland etwa 550.000 Menschen betroffen sind.1 Was ist die Ursache, welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und was kann man tun, um den Verlauf positiv zu beeinflussen?

Kurzüberischt

Rheumatoide Arthritis: Das Wichtigste kurz zusammengefasst

Mann fasst sich an Zeigefinger aufgrund einer rheumatoiden Arthritis
  • Die rheumatoide Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung der Gelenke und eine spezielle Rheuma-Form.

  • Betroffene leiden an Schmerzen und Schwellungen und einer eingeschränkten Beweglichkeit, vor allem in den Fingern – es können jedoch weitere Gelenke betroffen sein.

  • Die rheumatoide Arthritis ist eine spezielle Form des Rheumas – ein Sammelbegriff für Erkrankungen, bei der eine gestörte Autoimmunreaktion vorliegt. Das heißt, dass das Immunsystem gegen den eigenen Körper arbeitet.

  • Die Behandlung erfolgt mittels verschiedener Medikamente. Ernährungs- und Sporttherapien können die medikamentöse Therapie begleiten.

Definition

Was ist eine rheumatoide Arthritis?

Der Begriff „Arthritis“ umfasst unterschiedliche Gelenkerkrankungen, denen eine Entzündung der Gelenkinnenhaut zugrunde liegt. Die am häufigsten auftretende Arthritis-Form ist die rheumatoide Arthritis – früher als chronische Polyarthritis bezeichnet. Der Begriff „rheumatoid“ weist daraufhin, dass es sich ebenfalls um eine Rheuma-Form handelt und eine krankhafte Reaktion des Immunsystems gegen den eigenen Körper (Autoimmunreaktion) vorliegt.

Bei rheumatoider Arthritis denken viele zuerst an alte Patienten mit „verkrüppelten“ Händen. Doch die Erkrankung kann auch junge Menschen treffen, da die Gelenkbeschwerden aufgrund einer Autoimmunreaktion entstehen. Insgesamt gehen Statistiken davon aus, dass etwa ein Prozent der deutschen Bevölkerung unter rheumatoider Arthritis leidet.

Die Krankheit kann grundsätzlich jede Altersgruppe betreffen. Am häufigsten tritt sie jedoch bei Menschen im Alter zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Frauen sind etwa dreimal so häufig betroffen wie Männer.2

Anzeichen und Folgen

Arthritis: Symptome der Gelenkerkrankung

Charakteristische Arthritis-Symptome sind Gelenkschmerzen und die sogenannte „Morgensteifigkeit“ der Gelenke. Bei Betroffenen zeigen sich meist die ersten Symptome im Alter von 30 bis 50 Jahren.

Symptome von Gelenkentzündungen: Im Anfangsstadium häufig unspezifisch

Gerade im Frühstadium der Erkrankung sind die Arthritis-Symptome meist unspezifisch ausgeprägt. So können zum Beispiel Appetitlosigkeit, Müdigkeit, starkes Schwitzen und ein scheinbar grundloser Gewichtsverlust auf eine Gelenkentzündung hindeuten. Auch eine bläulich-rote Verfärbung der Haut im Bereich der betroffenen Gelenke kann ein erstes Anzeichen für Arthrose sein.

Die Gelenkerkrankung betrifft meist zuerst die Finger und Zehen und breitet sich dann oft auf Gelenke wie Hüft-, Schulter- und Kniegelenke aus. Die Erkrankung verläuft häufig schubweise. Darüber hinaus können sich andere Organe wie Augen, Rippenfell, Lunge, Herz und Nerven mit Fortschreiten der rheumatoiden Arthritis ebenfalls entzünden.

Gelenkbeschwerden bei Arthritis: Symptome der Gelenkentzündung

Erst wenn die rheumatoide Arthritis weiter fortgeschritten ist, zeigen sich die charakteristischen Arthritis-Symptome in Form von Gelenkbeschwerden und Gelenkentzündungen. Diese betreffen zunächst meist Finger- und Handgelenke (symmetrisch), breiten sich dann aber auch auf die Zehen und weitere Gelenke wie zum Beispiel die Knie- oder Hüftgelenke aus. In der Regel sind Beschwerden wie Schwellung, Schmerz und Überwärmung in der Nacht am stärksten ausgeprägt („nächtliche Beschwerdedominanz“).

Ausprägung von Gelenkbeschwerden bei rheumatoider Arthritis:

  • Morgensteifigkeit: Die Gelenke schmerzen insbesondere am Morgen und sind noch sehr steif. Im Tagesverlauf kann diese Morgensteifigkeit nachlassen

  • Schwellung

  • Überwärmung, Rötung: typische Zeichen der Gelenkentzündung

  • Druckschmerz

  • Fehlstellung

  • Gelenkschmerzen: insbesondere in Ruhe und in der Nacht

  • Bewegungseinschränkung

Bei Gelenkentzündungen können Einschränkungen bei bestimmten Bewegungsabläufen (zum Beispiel Öffnen eines Schraubverschlusses) bis hin zu körperlichen Behinderungen auftreten.

Mögliche Folgen von Arthritis (Gelenkentzündung): begleitende Erkrankungen

Im weiteren Verlauf der Arthritis kann es zu zusätzlichen Beschwerden kommen, die auf eine Beteiligung anderer Organe zurückzuführen sind. So ist beispielsweise eine Bindehautentzündung oder eine Rippenfellentzündung in Verbindung mit Arthritis möglich. Auch eine Entzündung des Herzbeutels kann auftreten.

In der Folge können daher die verschiedensten Krankheiten wie Entzündungen der Lederhaut am Auge, Lungenerkrankungen oder Durchblutungsstörungen auftreten. Zudem haben Patienten ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Denn Entzündungsbotenstoffe können sich im Körper ausbreiten und auch Blutgefäße in Mitleidenschaft ziehen. Es besteht die Gefahr, dass dadurch zusätzliche Plaques (Gewebsveränderungen) gebildet werden, die die Arterien verstopfen. Eine frühzeitige Behandlung kann Entzündungsreaktionen im Körper hemmen – und somit die Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen verhindern.

Nicht zuletzt ist das Risiko für andere Krankheitsbilder im Zuge der Diagnose Arthritis erhöht. So weisen Arthritis-Patienten beispielsweise ein höheres Osteoporose-Risiko auf. Auch die Anfälligkeit gegenüber Arteriosklerose oder gewissen Infektionen ist bei einer Gelenkentzündung erhöht.

Arthritis-Patienten sollten daher eine gewisse Sensibilität gegenüber neuen, auffälligen Symptomen entwickeln und im Zweifelsfall zur frühzeitigen Abklärung ihren behandelnden Arzt aufsuchen.

Ursachen rheumatische Arthritis

Gelenkbeschwerden durch entzündliche Darmerkrankungen

Die Ursachen für Arthritis variieren je nach vorliegender Arthritis-Form. Bei der häufigsten Form, der rheumatoiden Arthritis, liegt eine Autoimmunreaktion als Ursache für die fortschreitende Gelenkentzündung zugrunde. Neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge scheint auch ein Vitamin-E-Mangel bei entzündlichen Gelenkerkrankungen eine Rolle zu spielen.

Autoimmunerkrankung als Ursache für rheumatoide Arthritis

Bei der rheumatoiden Arthritis kommt es zu einer Fehlsteuerung des Immunsystems, das sich dadurch im Rahmen einer sogenannten „Autoimmunreaktion“ gegen den eigenen Körper richtet. Genauer gesagt wird durch eine erhöhte Zytokin1-Ausschüttung die Gelenkinnenhaut angegriffen.

In der Folge kommt es zu einer Wucherung der Gelenkinnenhaut und zu einer Entzündung, die auf lange Sicht die Gelenke zerstört. Gleichzeitig wird die Produktion von Zytokinen weiter erhöht – ein Teufelskreis setzt sich in Gang.

Warum sich das Immunsystem gegen die eigenen Gelenke richtet, ist derzeit noch nicht abschließend geklärt. Experten führen in diesem Zusammenhang verschiedene Faktoren an, die wahrscheinlich gleichermaßen die Fehlsteuerung der körpereigenen Abwehr begünstigen.

Begünstigende Faktoren für rheumatoide Arthritis sind:

  • Genetische Faktoren

  • Nikotinkonsum

  • Erreger wie Viren oder Bakterien

Entzündliche Gelenkbeschwerden und Vitamin E

Neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge scheint ein Vitamin-E-Mangel bei der Entstehung von entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Arthritis und Arthrose eine gewisse Rolle zu spielen.

Der Grund: Vitamin E wirkt als Antioxidans und damit als Fänger von freien Radikalen, die bei entzündlichen Gelenkerkrankungen vermehrt gebildet werden. Gleichzeitig steht bei entzündlichen Gelenkprozessen häufig zu wenig Vitamin E zur Verfügung.

Die tägliche Einnahme von hochdosiertem Vitamin E pflanzlicher Herkunft (zum Beispiel als Kapseln, rezeptfrei in der Apotheke) kann helfen, den Vitamin-E-Mangel auszugleichen und so den Beschwerden entgegenzuwirken.

Andere Formen der Arthritis: Ursachen

Bei anderen Formen der Arthritis spielen Infektionen mit Krankheitserregern oder allergische Reaktionen als Auslöser eine Rolle. Hier ein kurzer Überblick:

  • Bakterielle Arthritis: Eindringen von Krankheitserregern in die Gelenkhöhle (zum Beispiel durch Knochenmarksentzündung, Operation oder Verletzung)

  • Reaktive Arthritis: Infektion mit Bakterien oder Viren außerhalb der Gelenke (zum Beispiel nach Magen-Darm-Infektion, Harnwegsinfekt)

  • Allergische Arthritis: Allergische Reaktion zum Beispiel auf Medikamente

Psoriasis-Arthritis und mehr: Grunderkrankungen als Ursache

Grundsätzlich kann die Arthritis auch als Begleiterscheinung einer zugrundeliegenden Erkrankung auftreten.

Krankheiten, die mit Arthritis einhergehen können, sind zum Beispiel:

  • Schuppenflechte („Psoriasis-Arthritis“)

  • Diabetes mellitus

  • Gicht

  • Störungen der Schilddrüsenfunktion

Arztbesuch

Diagnose einer rheumatoiden Arthritis

Ärztin betrachtet Röntgen-Bilder einer Hand mit Anzeichen von Rheuma

Meist genügt dem Arzt die Schilderung der Krankheitssymptome, um die Diagnose einer rheumatoiden Arthritis zu stellen. Laboruntersuchungen (zum Beispiel auf Autoantikörper, sogenannte Rheumafaktoren, im Blut), Röntgenuntersuchungen (um das Ausmaß von Knochenschädigungen zu beurteilen) sowie eine Ultraschalluntersuchung (bei der die verdickte Gelenkinnenhaut sichtbar wird) können jedoch dazu beitragen, die Vermutung zu stützen.

Rheumatoide Arthritis (umgangssprachlich auch Rheuma genannt) kann einzelne oder mehrere Gelenke (Polyarthritis) oder auch andere Organe betreffen. Gehen Gelenkschmerzen mit Symptomen wie Schwellung, Rötung oder Morgensteifigkeit einher, liegt der Verdacht einer Arthritis nahe. Um die Diagnose Arthritis zu stellen, vergewissert sich der Arzt durch verschiedene klinische Untersuchungen.

Rheumatoide Arthritis: Diagnose mittels Anamnese

Fragen, die der Arzt bei der Anamnese stellt, sind beispielsweise:

  • Sind bereits andere Familienmitglieder an Rheuma erkrankt?

  • Seit wann bestehen die Gelenkschwellungen?

  • Welche Gelenke sind betroffen? Wandert die Erkrankung weiter (von Gelenk zu Gelenk)?

  • Schreiten die Beschwerden schnell oder langsam voran?

  • Haben Wärme, Kälte, Bewegungen einen Einfluss auf die Schmerzen?

  • Ändern sich die Schmerzen während des Tages (Nacht-, Morgen-, Dauerschmerz)?

  • Lagen zu Beginn der Erkrankung eine Infektion, Durchfall oder andere Erkrankungen vor?

  • Treten noch andere Symptome auf (Kopfschmerzen, Fieber)?

Kriterien zur Diagnose rheumatoider Arthritis

Um die Beschwerden genauer beurteilen zu können, orientiert sich der Arzt meist an sieben Kriterien (durch die American College of Rheumatology definiert), mit deren Hilfe die Diagnose rheumatoide Arthritis gestellt werden kann:

  1. Morgensteifigkeit von mindestens 60 Minuten Dauer

  2. Schwellung der Gelenke an mindestens drei verschiedenen Bereichen

  3. Arthritis der Hand- und/oder Fingergelenke

  4. Symmetrischer Befall derselben Gelenke beider Körperhälften

  5. Vorliegen von sogenannten Rheumaknoten (erbsen- bis golfballgroß, bevorzugt an beanspruchten Gelenken wie beispielsweise Ellenbogen)

  6. Positiver Rheumafaktor und/oder ACPA (beides spezielle Antikörper) im Blut

  7. Gelenknahe Osteoporose

Weitere Untersuchungsverfahren zur Absicherung der Diagnose rheumatoider Arthritis

Liegt anhand der genannten Kriterien der Verdacht auf Rheuma nahe, können weitere Untersuchungsverfahren zur Absicherung der Diagnose herangezogen werden. Dazu zählen mitunter eine Röntgenaufnahme oder weitere bildgebende Verfahren (beispielsweise Ultraschall).

Das Problem bei Röntgenaufnahmen ist, dass diese im Frühstadium der Erkrankung keine Auffälligkeiten zeigen. Erst im fortgeschrittenen Verlauf sind typische Veränderungen der Knochen sichtbar. Häufig zu beobachten sind Knochendefekte der Gelenkflächen, gelenknahe Osteoporose und Gelenkfehlstellungen.

Mittels einer Ultraschalluntersuchung(Sonographie) kann der Arzt die entzündlichen Veränderungen der Gelenke genauer beurteilen. Andere bildgebende Verfahren, wie die Magnetresonanztomografie (MRT) und die Szintigrafie, können bei speziellen Fragestellungen ebenfalls hilfreich sein.

Sobald die Diagnose gesichert ist, gilt es umgehend, eine gezielte Rheuma-Therapie einzuleiten.

Therapie

Arthritis-Behandlung: Maßnahmen zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung

Bei der Behandlung geht es primär um die Verlangsamung des Krankheitsprozesses und die gezielte Linderung der Schmerzen. Medikamente, Physiotherapie, Ernährung – die einzelnen Therapiebausteine greifen unmittelbar ineinander.

Da bei entzündlichen Gelenkprozessen häufig zu wenig Vitamin E zur Verfügung steht, kann ergänzend auch die Zufuhr von hochdosiertem Vitamin E natürlichen Ursprungs hilfreich sein. Auch die gezielte Zufuhr von Wärme schafft in bestimmten Krankheitsstadien häufig Erleichterung.

Rheumatoide Arthritis: Behandlung mit Medikamenten

Medikamente bei einer rheumatoiden Arthritis werden jeweils mit einer individuellen Zielsetzung verordnet. Medikamente zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung spielen dabei eine ebenso wichtige Rolle wie spezielle Arthritis-Medikamente, die den Krankheitsprozess positiv beeinflussen können. Grundsätzlich sollten mit dem Arzt Risiken und Nebenwirkungen vorab genau besprochen werden.

Die wichtigsten Medikamente im Überblick:

  • Schmerztherapie mit leicht entzündungshemmendem Effekt: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)

  • Schnelle antientzündliche Effekte: Kortikosteroide (wichtig: Gleichzeitige Osteoporose-Prophylaxe mit Vitamin D und Calcium)

  • Verhinderung des Fortschreitens der Erkrankung und des Aufflammens der Entzündung: Basistherapeutika (zum Beispiel Methotrexat, Leflunomid); regelmäßige Kontrolle der Blutwerte empfohlen

  • Entzündungshemmung, Hemmung gewisser Immunprozesse: Biologicals (meist in Kombination mit Basistherapeutika, wenn diese alleine keinen ausreichenden Erfolg bringen)

Zur Verhinderung von Spätfolgen ist eine frühzeitige und gezielte Arthritis-Behandlung von enormer Bedeutung. Neben sogenannten krankheitsmodifizierenden Medikamenten (Basistherapie), welche die übermäßige Autoimmunreaktion hemmen und den Verlauf der Rheuma-Erkrankung verzögern sollen, werden häufig nicht steroidale Antirheumatika (zum Beispiel Ibuprofen) und Kortison zur Schmerz- und Entzündungshemmung eingesetzt. Auch Schmerzgele (zum Beispiel mit Ibuprofen) kommen zum Einsatz, sie wirken gezielt dort, wo es schmerzt.

Zu den krankheitsmodifizierenden Medikamenten gehören die sogenannten Biologika, welche sich in den letzten Jahren als hilfreich erwiesen haben. Das sind gentechnisch hergestellte Medikamente, die ganz gezielt entzündungsfördernden Botenstoffen des Körpers entgegenwirken.

Auch Antioxidantien können schützende Effekte bei der rheumatoiden Arthritis haben, da Sauerstoffradikale an der Gelenkschädigung beteiligt zu sein scheinen. Entzündliche Reaktionen im Körper verursachen oxidative Prozesse, bei denen verstärkt Antioxidantien wie Vitamin A, Vitamin E und Zink benötigt werden.

Studien zeigten, dass viele Rheuma-Patienten ein Defizit an Vitamin E und dem Spurenelement Selen aufweisen.3 Diese Antioxidantien sind wichtig, da sie aggressive freie Radikale abfangen, die bei Entzündungen in großen Mengen freigesetzt werden und körpereigenes Gewebe zerstören. Bei einigen Patienten kann deshalb eine zusätzliche Zufuhr durch Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. Lassen Sie sich diesbezüglich am besten von Ihrem Arzt beraten.

Hochdosiertes Vitamin E als Therapieergänzung bei Gelenkbeschwerden aufgrund eines Vitamin-E-Mangels

Was viele nicht wissen: Bei entzündlichen Gelenkprozessen wird vermehrt Vitamin E im Gelenk verbraucht. Dementsprechend häufig liegt bei Erkrankungen wie aktivierter Arthrose oder Rheuma ein Vitamin E Mangel vor. Damit fehlt es an einem wirksamen Fänger von freien Radikalen, die bei entzündlichen Gelenkerkrankungen vermehrt gebildet werden. Um diesen Vitamin-E-Mangel auszugleichen wird eine Dosis von 500 I.E. (Internationalen Einheiten) pro Tag empfohlen.

Kapseln mit hochdosiertem Vitamin E pflanzlicher Herkunft, das vom Körper optimal verwertet werden kann, sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und eignen sich als natürliche Ergänzung der Therapie.

Dabei wirkt Vitamin E gleich mehrfach: Es schützt den Gelenkknorpel vor Zerstörung und trägt zur Schmerzlinderung bei, indem es die Bildung von entzündungsfördernden Botenstoffen bremst, die Schmerzreize hervorrufen können.

Untersuchungen haben sogar gezeigt, dass die regelmäßige Einnahme von Vitamin E die Schmerzintensität lindern und damit auch die benötigte Dosis an Schmerzmitteln reduzieren kann.Vorteil: Mögliche Nebenwirkungen, die mit der Gabe von Schmerzmitteln verbunden sind, lassen sich auf diese Weise eingrenzen.

Hilfe bei rheumatoider Arthritis: Bewegung, Wärme und mehr

Ergänzend zur medikamentösen Behandlung von einer rheumatoiden Arthritis spielt eine regelmäßig durchgeführte Physiotherapie eine wichtige Rolle. Das Spektrum reicht von aktiv ausgeführten Bewegungen über Maßnahmen zur Lockerung der Muskulatur bis hin zur passiven Bewegung der Gelenke. Ziel ist der Erhalt der Beweglichkeit und die Schmerzlinderung.

Zudem kann die richtige Ernährung rheumatische Erkrankungen positiv beeinflussen. Dazu gehören beispielsweise Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Fisch und Raps- oder Olivenöl, die reich an wertvollem Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren sind. Auf was Sie beim Essen sonst noch achten können, erfahren sie in unseren Ernährungstipps.

Eine ganz zentrale Rolle nehmen auch Kälte- und Wärmeanwendungen ein, die je nach Krankheitsstadium durchgeführt werden. Während Kälte vor allem bei akuten Entzündungsschüben Erleichterung verschafft, kann Wärme im nicht-akuten Stadium die Gelenkschmerzen lindern.

Moderne Wärme-AuflagenAnzeige aus der Apotheke spenden mindestens 8 Stunden wohltuende Tiefenwärme und können dank einer einfachen und schnellen Handhabung problemlos im Alltag eingesetzt werden. Achten Sie bei der Auswahl möglichst auf eine gute Hautverträglichkeit.

Weitere Maßnahmen zur Arthritis-Behandlung: Therapien & Schulungen

Weitere Maßnahmen, die im Rahmen einer Rheuma-Therapie eingesetzt werden können, sind:

  • Ergotherapie (zum Beispiel Übung alltäglicher Bewegungsabläufe)

  • Einsatz von speziellen Hilfsmitteln (zum Beispiel zum Öffnen einer Flasche)

  • Badetherapie

  • Physiotherapie

  • Ernährungsschulung

  • Patientenschulung

Wie lässt sich eine rheumatoide Arthritis vorbeugen?

Frau krault im Schwimmbad

Körperliche Bewegung und eine gelenkgesunde Ernährung sind für die Vorbeugung von Gelenkbeschwerden unverzichtbar. Sollten erste Arthritis-Anzeichen auftreten, ist schnelles Handeln wichtig. Je früher eine gezielte Arthritis-Therapie einsetzt, desto besser.

Arthritis vorbeugen: So funktioniert's

  • Gelenkschonende Sportarten im Alltag

  • Ausgewogene Ernährung (wenig Fleisch)

  • Bei ersten Arthritis-Anzeichen: Frühzeitig reagieren

  • Vitamin E in Lebensmitteln

Wenn es um die Vorbeugung von Arthritis und sonstigen Gelenkbeschwerden geht, ist und bleibt Sport das A & O.

Ideal sind Ausdauersportarten, die die Gelenke nicht belasten aber gleichzeitig die gelenkstützenden Muskeln trainieren.

Gleichzeitig sorgt die Bewegung dafür, dass wichtige Mikronährstoffe besser in die Gelenke transportiert werden können.

Hier finden Sie die besten gelenkschonenden Sportarten im Überblick:

  • Radfahren

  • Schwimmen

  • Walken

  • Aqua-Fitness

Gymnastik für zwischendurch finden Sie bei den Gelenkübungen für Knie, Hüfte und Schultern.

Ein ausgewogenes Ernährungsprogramm spielt bei der Behandlung von Arthrose eine wichtige Rolle. Die Grundsätze, die es hier zu beachten gilt, können aber auch bereits zur Arthritis-Vorbeugung in die Tat umgesetzt werden.

Hier die wichtigsten Grundregeln in puncto gelenkgesunde Ernährung:

  • Weniger fettreiches Fleisch (enthält Arachidonsäure, die Entzündungsprozesse im Körper begünstigt)

  • 2 Mal pro Woche Fisch auf den Tisch (reich an Jod, Selen, Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren, die einen entzündungshemmenden Effekt haben)

  • Vitamin-E-reiche Ernährung (Vitamin E besitzt vielfältige positive Effekte bei entzündlichen Gelenkerkrankungen, z. B. fängt Vitamin E freie Radikale ab)

Pflanzliche Lebensmittel mit Vitamin E:

  • Weizenkeimöl

  • Olivenöl

  • Rapsöl

  • Nüsse

  • Sonnenblumenkerne

  • Leinsamen

  • Sojabohnen

  • Grünkohl

  • Spargel

Tierische Lebensmittel mit Vitamin E:

  • Leber

  • Butter

  • Eier

Lesen Sie hier alles über Gelenkgesunde Ernährung.

Wer erste Anzeichen von Arthritis wie vermehrte Müdigkeit, unerklärliche Gewichtsabnahme sowie Gelenkschmerzen und die typische „Morgensteifigkeit“ der Gelenke bei sich beobachtet, sollte frühzeitig aktiv werden.

Suchen Sie einen Arzt auf und gleichen Sie den erhöhten Vitamin-E-Bedarf bei entzündlichen Gelenkbeschwerden mit hochdosiertem Vitamin E aus der Apotheke frühzeitig aus.

Erfahren Sie hier mehr über Vitamin E.

1 Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.: Rheuma in Zahlen. URL: https://dgrh.de/Start/DGRh/Presse/Daten-und-Fakten/Rheuma-in-Zahlen.html
2 Deutsche Rheuma-Liga (2017): Rheumatoide Arthritis. URL:https://www.rheuma-liga.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Mediencenter/Publikationen/Merkblaetter/1.2_Rheumatoide_Arthritis.pdf (24.01.2018).
3 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.: Rheumadiät. URL: http://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/rheumadiaet/ (24.01.2018).