Sportverletzungen

Das falsche Equipment, unzureichendes Aufwärmen oder Überlastung – die Ursachen für Verletzungen beim Sport sind vielfältig. Zu den besonders häufigen Sportverletzungen zählen Prellung, Zerrung, Muskelfaserriss, Bänderriss und Verstauchung. Doch wie erkennt man eine derartige Sportverletzung? Welche Sofortmaßnahmen sollte man ergreifen und wie sieht die richtige Behandlung aus?

Anzeichen

Typische Symptome von Sportverletzungen

Sportverletzungen können eine Vielzahl von Symtpomen aufweisen. Meist äußert sich eine Sportverletzung wie beispielsweise ein Bänderriss durch Schwellungen, Hämatome (Blutergüsse) sowie Schmerzen.

Bei einem Muskelfaserriss oder bei einer Verletzung der Bänder in Knöchel oder Knie tritt der Schmerz meist akut während der Belastung auf und ist in vielen Fällen so stark, dass die sportliche Aktivität sofort abgebrochen werden muss.

Leiden die Patienten an einer Zerrung, Verstauchung oder Prellung, tritt der Schmerz häufig erst etwas zeitverzögert nach der Verletzung auf. Teilweise wird dies auch erst nach Trainingsende wahrgenommen.

Gründe für Sportverletzungen

Häufige Ursachen von Sportverletzungen

Jogger mit Sportverletzung kniet schmerzverzehrt auf Feldweg

Ein falscher Tritt und schon ist es passiert – Sportverletzungen sind leider alles andere als eine Seltenheit. Die Ursachen sind vielfältig, egal ob es sich nun um eine Verletzung beim Fußball, beim Tennis oder beim Joggen handelt.

Häufige Gründe, warum es zu einer Sportverletzung kommt, sind:

  • Fehlendes oder unzureichendes Aufwärmen

  • Schlechter Trainingszustand

  • Überschreitung eigener Belastungsgrenzen

  • Fehlende Pausen zwischen Trainingseinheiten und während dem Training selbst

  • Falsche Ausführung von Bewegungsabläufen

  • Fehlende Schoner zum Beispiel beim Inline-Skaten

  • Die falschen Sportschuhe zum Beispiel beim Joggen; abgenutzte Sportschuhe geben dem Fuß häufig nicht ausreichend Halt

  • Umknicken, Ausrutschen

  • Fremdverschulden (zum Beispiel Foulspiel beim Fußball)

Risiken

Sportarten mit hohem Gefährdungspotenzial

Neben den klassischen Sportarten wie Skifahren, Fußball oder Tennis, bei denen häufig Verletzungen auftreten, ist auch bei anderen sportlichen Aktivitäten Vorsicht geboten, um Sportverletzungen zu vermeiden.

Dies sind beispielsweise:

  • Volley- und Handball (besonders gefährdet: Finger, Hände, Schulter)

  • Squash und Badminton (besonders gefährdet: Knöchel, Knie, Rücken)

  • Tanzen (besonders gefährdet: Knöchel)

  • Eishockey (besonders gefährdet: Hände, Schulter, Knie)

  • Joggen beziehungsweise Laufsport allgemein (besonders gefährdet: Knöchel, Oberschenkelmuskulatur)

  • Klettern (besonders gefährdet: Finger, Hände, Schulter)

  • Golf (besonders gefährdet: Rücken)

  • American Football (besonders gefährdet: Schulter, Hände, Knie, Knöchel)

Diagnostik

Diagnose von Sportverletzungen

Selbst anfangs harmlos wirkende Sportverletzungen sollten von einem Arzt untersucht werden. Nicht richtig auskurierte oder behandelte Verletzungen können zu Folgeschäden führen. Mit einer exakten Diagnose sind Sie auf der sicheren Seite, auch wenn diese zur unerwünschten Empfehlung einer Sportpause führen kann.

Manche Verletzungen könnten verhindert oder deren Ausmaß gemindert werden, wenn Sportler aus falschem Ehrgeiz kleine, immer häufiger auftauchende Beschwerden nicht ignorieren würden. Überlastung, fehlendes oder zu kurzes Aufwärmen und zu kurze Ruhephasen nach dem Sport erhöhen die Verletzungsgefahr. Eine permanente Belastung von Bändern, Sehnen, Muskeln und Gelenken kann die Entstehung von chronischen Schmerzen fördern.

Prellung, Verstauchung, Zerrung? Symptome helfen bei der Ursachenfindung

Facharzt für Sportverletzungen ist der Orthopäde. Dieser kann häufig bereits anhand der Symptome erkennen, ob es sich zum Beispiel um eine Prellung oder eine Zerrung handelt. Richtungsweisend für die Diagnose bei einer Sportverletzung ist eine umfassende Information des Arztes über das Verletzungsgeschehen.

Das heißt: Wie kam es zu der Verletzung? Welche Beschwerden bestehen? Traten an gleicher Stelle schon einmal Verletzungen auf?

Im Anschluss erfolgt eine klinische Untersuchung. Anhand der Symptome und unterschiedlicher Funktionstests kann der Arzt meist recht schnell erkennen, um welche Art von Sportverletzung es sich handelt.

Dabei überprüft er, ob Schmerzen bei Belastung oder Anspannung der Muskulatur bestehen, ob die Bewegung der Gelenke eingeschränkt ist, ob eine Schwellung auftritt oder ob ein Bluterguss entstanden ist.

Bildgebende Verfahren zur Absicherung der Diagnose

Zur Absicherung einer Verdachtsdiagnose können bestimmte bildgebende Verfahren herangezogen werden:

  • Ultraschalluntersuchung

  • Magnetresonanztomographie (MRT)

  • Röntgenuntersuchung

Im Zweifelsfall zum Arzt

Schnell ist es passiert – der Knöchel ist verstaucht oder das Knie geprellt. Normalerweise heilen kleinere Verletzungen bei geeigneter Behandlung ohne Komplikationen ab.

In einigen Fällen kann jedoch ein Arztbesuch ratsam sein, um ernstere Verletzungen auszuschließen. Das gilt insbesondere bei starken Schmerzen oder einer ausgeprägten Schwellung des betroffenen Bereichs.

PECH-Regel und Medikamente

Sportverletzungen: Behandlung

Nicht jede Sportverletzung muss ärztlich behandelt werden – bei kleineren Blessuren reichen Sofortmaßnahmen (PECH-Regel) und schmerzstillende Medikamente in der Regel aus, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Wer bei einer Sportverletzung frühzeitig und gezielt handelt, kann den Heilungsprozess günstig beeinflussen. Neben Schonung und Kühlung des betroffenen Körperteils spielt die Schmerz-und Entzündungshemmung eine wichtige Rolle. Erfahren Sie, worauf es bei Prellung, Zerrung, Bänderriss und Co. ankommt.

Erste Hilfe bei Sportverletzungen: Die PECH-Regel

Im Akutfall gilt für jede Verletzung: Handeln Sie nach der sogenannten PECH-Regel. Eine Faustregel, die jeder Sportler im Hinterkopf behalten sollte.

P

Pause einlegen

Was tun bei Prellungen, Zerrungen oder Verstauchungen? Grundsätzlich gilt: Wer eine Verletzung bemerkt, sollte die körperliche Aktivität sofort einstellen und nicht mit zusammengebissenen Zähnen weitertrainieren. Besser eine Pause einlegen und das verletzte Körperteil ruhig stellen!

E

Eis auflegen

Kälte verengt die Blutgefäße und kann so das Ausmaß von Blutergüssen und Schwellungen reduzieren. Wichtig dabei: Legen Sie Eis niemals direkt auf die Haut! Besser sind Eiswürfel, die in ein Tuch eingeschlagen sind, ein nasser Waschlappen oder Kältesprays.

C

Compression: Legen Sie einen Verband an

Ein fester Verband verhindert ein rasches Anschwellen und die Ausbreitung der Blutung. Idealerweise verwenden Sie sofort ein Schmerzgel (zum Beispiel mit Ibuprofen) und fertigen einen Salbenverband an. Als pflanzliche Alternative hat sich Arnika-Creme bewährt (siehe unten).

H

Hochlagern

Lagern Sie das betroffene Körperteil nun hoch. So wird die Blutzufuhr verringert und die Flüssigkeit, die ins Gewebe ausgetreten ist, schneller abtransportiert. Auf diese Weise lässt sich die Schwellung vermindern.

Sportverletzung? Salben und Schmerzgele mit Ibuprofen zur Behandlung

Zur Behandlung von Sportverletzungen haben sich Schmerzgele mit Ibuprofen bewährt. Ibuprofen ist einer der sichersten rezeptfrei erhältlichen Schmerzwirkstoffe und zeigt eine gute Verträglichkeit. Aufgrund seiner schmerz- und entzündungshemmenden Effekte ist Ibuprofen bei Sportverletzungen wie beispielsweise einem Muskelfaserriss ideal geeignet.

Vorteil: Durch die lokale, äußerliche Anwendung in Form eines Schmerzgels wirkt Ibuprofen genau dort, wo es benötigt wird, ohne den restlichen Organismus zu belasten.

Wer auf eine besonders schnelle und präzise Wirkung Wert legt, der sollte bei der Wahl eines entsprechenden Präparats aus der Apotheke auf die sogenannte Mikrogel-Galenik achten. Hier ist Ibuprofen in winzig kleine Mizellen eingearbeitet, so dass der Wirkstoff die Epidermis leichter überwinden und schneller in das tiefer gelegene Zielgewebe eindringen kann. Für präzise Schmerzlinderung nach kurzer Zeit!

Arnikacreme: Die pflanzliche Alternative

Wer lieber ein pflanzliches Mittel gegen Sportverletzungen anwenden möchte, dem steht Arnika-Creme auf Basis einer hochdosierten Tinktur aus Arnikablüten zur Verfügung. Die Inhaltsstoffe der bekannten Heilpflanze (zum Beispiel ätherische Öle, Flavonoide) wirken entzündungshemmend und abschwellend. Wer auf entsprechende Präparate zurückgreift, kann auch von der Hautfreundlichkeit profitieren. Erfahren Sie hier mehr über Arnika als pflanzliche Alternative.

Vorbeugung

Wie kann man Sportverletzungen vorbeugen?

Wer beim Sport auf einige Grundregeln achtet, der kann das Risiko für Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen deutlich reduzieren. Mit der richtigen Vorbereitung machen Training und Wettkampf nicht nur Spaß, Verletzungen kann damit auch aktiv vorgebeugt werden.

Neben dem Aufwärmen gehören noch weitere Dinge zur Vorbereitung dazu, zum Beispiel die richtige Ausrüstung oder das Erlernen der richtigen Technik (zum Beispiel beim Tennis oder beim Nordic Walking), um Verletzungen zu vermeiden.

Richtig trainieren – Verletzungen beim Sport vermeiden

Nachfolgend finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Regeln zur Vermeidung von Sportverletzungen:

  • Die richtige Ausrüstung: Gute Joggingschuhe, Helm und Schoner für bestimmte Sportarten – das richtige Equipment ist beim Sport das A und O.

  • Stretching vor Trainingsbeginn: Berücksichtigen Sie alle wichtigen Muskelpartien und nehmen Sie sich einige Minuten Zeit.

  • Warm Up: Gehen Sie nicht sofort an Ihr Limit, sondern fahren Sie die Trainingsintensität nach und nach hoch – wer gleich von Beginn an „Vollgas“ beim Training gibt, riskiert unter anderem einen schmerzhaften Muskelfaserriss. Starten Sie daher zum Beispiel beim Joggen mit einem lockeren Dauerlauf.

  • Die eigenen Grenzen erkennen: Gerade wer länger nicht trainiert hat, sollte nicht sofort aufs Äußerste gehen. Legen Sie zwischendurch eine Pause ein und achten Sie auf die Signale Ihres Körpers. Es ist noch kein Marathonläufer vom Himmel gefallen!

Ebenfalls wichtig: Sollten Sie eine neue Sportart für sich entdeckt haben, ist häufig das Erlernen bestimmter Techniken und Bewegungsabläufe unter professioneller Anleitung unverzichtbar.

Das gilt übrigens auch für Sportarten wie Yoga. Achten Sie also auf die Anweisungen des Trainers. Nach und nach werden Ihnen die Bewegungsabläufe dann in Fleisch und Blut übergehen.